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Was das Sehen mit dem Widder zu tun hat

Die Symbolsprache der Astrologie kann oftmals ganz schön verwirrend sein. So viele Zuordnungen gehören zu den einzelnen Zeichen, Planeten und Häusern, und es gibt viele Begriffe, die so vieldeutig sind, dass sie kaum nur zu einem Symbol passen. Dann wiederum gibt es Zuordnungen, die nicht immer logisch erscheinen. Einer davon ist der Begriff des „Sehens“.

Wie viele informierte Anwender/innen wissen, sind der Kopf, die Augen und das Sehen allgemein dem Tierkreis-Archetypen Widder zugeordnet. Wenn man den menschlichen Körper vom Scheitel bis zur Sohle betrachtet und den Tierkreis grob darauf zuordnet, untersteht der Kopf traditionell dem Tierkreiszeichen Widder, Hals und Nacken dem Stier und so weiter, bis man bei den Füßen im Tierkreiszeichen Fische angekommen ist.

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Wir kennen aber auch Formeln wie „mit dem Kopf durch die Wand gehen“ oder das „kopflose Agieren“, die ebenfalls dem Widder zugeschrieben werden und eher nicht so den Eindruck vermitteln, als sei Widder immer mit Köpfchen bei der Sache. In der Welt Wolfgang Döbereiners zum Beispiel beginnt das Denken erst im ursprünglichen, „mundanen“
 dritten Quadranten, also bei der Waage, und wer die symbolträchtigen Tierkreisbilder von Johfra Bosschart kennt, erinnert sich auch bei dessen Widder-Darstellung an eine weibliche Figur im Hintergrund, die mit verbundenen Augen sich tastend vorwärtsbewegt. Avidya, die Unwissenheit, ist ihr Name. Nicht wenige haben sich schon gefragt, was diese Figur hinter dem dargestellten Kriegsgott Ares, zusammen mit der zweiten Figur eines Magiers mit rotem Mantel aus dem Tarot zu tun hat, in dessen Richtung der Kriegsgott zu stürmen scheint. *

Haben nicht die Anfänge und die Pioniertaten, welche Widder zugeschrieben sind, genau dieses Aussehen, eben sich erst vorzutasten und durch „Versuch und Irrtum“ zu lernen?

Genau so ist es: Der Weg des Widders ist der Weg der Tat. Am Anfang des Weges ist diese noch kopflos, blind und weiß noch nicht, was sie tut. Sie muss erst einmal etwas in die Welt setzen, einen Schritt machen (Aktion, Widder), um in der Reaktion der Welt (Gegenzeichen Waage) eine Rückmeldung zu erhalten und zu erfahren, ob der Schuss ins Blaue ein Treffer war oder sein Ziel verfehlt hat. Hinschauen und sehen lernen, um mit der Zeit immer besser zu wissen, welche Aktion zu welchen Reaktionen führt, darin besteht die Arbeit auf dem Widder-Entwicklungsweg. Und je besser die Rückmeldungen wahrgenommen und einsortiert werden (durch die Funktion des Merkur, welcher durch den Magier auf dem Bild repräsentiert wird), umso weniger Fehlversuche wird unser Widder benötigen. Doch das Auge muss erst geschult werden, so z.B. durch das Erkennen allgemein gültiger Prinzipien (Quadratzeichen Steinbock) und manchmal auch durch eine Portion Einfühlung und Instinkt (Quadratzeichen Krebs).

Wir erkennen also: Das Sehen des Widders ist nicht bloß oberflächlich zu verstehen. Es hat vielmehr damit zu tun, „ein Auge zu entwickeln“, „den Durchblick“ zu haben. Und Durchblick steht für die Funktion des Durchdringens einer Sache mit mehr als nur den äußeren Augen. Daher ist das Gesicht des Herrschers im Tarot*, welcher bei Waite, Crowley und anderen mit Widder assoziiert wird, in manchen Darstellungen nach rechts blickend dargestellt, sodass das linke Auge (die aufnehmende Seite) das Vordergründige untersucht und das rechte (aktiv) in das Unsichtbare, Hintergründige vordringt.

Eine Sache mehr als bloß anschauen, sondern sie durchschauen zu können, heißt in diesem Sinne SEHEN.

Was heißt das nun für unser persönliches Horoskop?

Besonders in jenem Lebensbereich (Haus), das von Widder angeschnitten wird, und natürlich dort, wo dessen Herrscher Mars steht, ist es ja angesagt, Aktivität zu entfalten und Durchsetzung zu lernen, wie es uns die gängigen Deutungen vermitteln (das erste Haus gehört auf der Häuserebene ebenso dazu). Nun ist klar: Voraussetzung für erfolgreiche Aktivität und in Folge für Durchsetzung ist es erstmal, in diesen Themen „sehend zu werden “. Wenn wir hier blindwütig agieren, verschwenden wir die Energie, die uns als Talent zur Verfügung steht oder noch schlimmer, wir setzen sie zerstörerisch ein. Zerstören gehört zwar grundsätzlich auch zur positiven Funktion, denn noch nie ist ein Küken geschlüpft, ohne dass in diesem Zuge eine Eierschale zerbrechen musste. Wenn wir also „wissen, was wir tun“, kann durch unseren Impuls etwas Schönes in Gang gesetzt werden und Lebendigkeit entstehen. Der Unterschied liegt im Grad unseres Durchblicks.

Noch ein Gedanke zum Abschluss: Selbst wenn wir sehen können, gehört noch das sehen wollen dazu, und das erfordert oft Mut und zusätzliche Energie. Das weiß jede und jeder, die oder der schon vor der Entscheidung stand, einer ungeliebten Wahrheit ins Auge zu blicken, oder beide Augen zuzudrücken und so zu tun, als sei diese nicht da. Da braucht es dann das Herz einer Kriegerin, eines Kriegers. Deshalb hat der Herrscher in manchen Decks eine Rüstung an …. 😉

Andrea Konrad, September 2019

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*Bei Tarotbildern beziehe ich mich immer auf traditionelle Darstellungen, welche entweder aus älterer Zeit überliefert wurden oder aus jüngeren westlichen Traditionen stammen. Den meisten modernen Decks fehlen jene Elemente, welche für das tiefere Verstehen der Symbolik notwendig sind. Sie mögen manchmal einen gewissen ästhetischen Wert haben, sind aber für diese Art der Betrachtung unbrauchbar.

Aus urheberrechtlichen Gründen kann ich die Abbildungen hier nicht darstellen, doch sind alle erwähnten Bilder ganz einfach mit den gängigen Suchmaschinen im Internet zu finden.

Bild: Pixabay

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